Stier als chinesisches Sternzeichen
Wer zwischen dem 21. April und dem 21. Mai geboren ist, hat laut unserer westlichen Astrologie das Sternzeichen des Stiers. Diesem Tierkreiszeichen wird nachgesagt geduldig und praktisch, aber auch etwas faul zu sein. Warum das heutzutage aber eigentlich gar nicht mehr der Fall wäre und was das Sternbild in der Geschichte bei den Chinesen für eine Bedeutung hat, und ob es das Sternzeichen Stier nicht doch im chinesischen Horoskop gibt, erfährst du im folgenden Artikel.
Sternbild Stier in der Astronomie
Der Stier ist eines der faszinierendsten Sternbilder entlang der Ekliptik, durch das die Sonne einmal im Jahr wandert. Im Herbst und Winter lässt sich der Stier abends am Sternenhimmel finden. Er befindet sich rechts oberhalb des Orion und unter dem Fuhrmann, wobei er sogar einen Stern mit diesem teilt. Meist kann dieses himmlische Bild um etwa 22 Uhr hoch im Süden betrachtet werden und ist durch eine kleine, V-förmige Ansammlung von Sternen in unmittelbarer Nähe zu einem hellen, leicht rötlich schimmernden Stern erkennbar.
Seine charakteristische Form erleichtert die Entdeckung, da die Sterne ein V am Himmel bilden und gleichzeitig einen Sternhaufen, die Hyaden, darstellen. Durch ein Fernglas lassen sich dort deutlich mehr Sterne erkennen als mit bloßem Auge.
Der strahlendste Stern im Sternbild Stier, bekannt als Aldebaran, dient gleichzeitig als Hauptstern im Sternbild Stier und befindet sich etwa 65 Lichtjahre entfernt. Die benachbarte V-förmige Sternengruppe gehört zu einem Sternenhaufen, der sich in etwa zweieinhalbmal größerer Entfernung befindet. Bei genauerer Betrachtung durch ein Fernglas offenbart sich in dieser Gruppe, dem sogenannten Regengestirn, eine Vielzahl enger Sternenpaare.
Ein gutes Stück weiter rechts oberhalb von Aldebaran ist im Sternbild Stier ein weiterer Sternhaufen zu finden, namens Plejaden oder Siebengestirn. Diese beeindruckende Gruppe liegt etwa 440 Lichtjahre entfernt, und das Licht, das wir heute wahrnehmen, machte sich auf die Reise, lange bevor das Teleskop erfunden wurde.
Im Sternbild Stier finden wir auch den Krabbennebel, auch als Krebsnebel M1 bekannt. Dieser Nebel entstand durch eine Supernova-Explosion, die am 11. April 1054 beobachtet wurde. Die damalige Explosion war so intensiv, dass der Stern sogar am Taghimmel sichtbar war. Seitdem breiten sich die Überreste dieser Explosion als leuchtender Nebel kontinuierlich aus, und die aktuelle Ausdehnung beträgt zwischen 7 und 11 Lichtjahren. Interessanterweise ist M1 das erste Objekt, das Charles Messier in seinen Katalog aufnahm.
Früher befand sich die Sonne im Mittel der Zeit zwischen dem 21. April und dem 21. Mai wirklich in diesem Sternbild. Aber aufgrund der Wanderung des sogenannten "Frühlingspunktes" trifft dies heutzutage nicht mehr zu. Die Sonne befindet sich im Sternbild des Stiers heutzutage zwischen dem 14. Mai und dem 21. Juni.
Astrologischer Hintergrund des Sternzeichen Stiers
Bereits vor über 4000 Jahren gruppierten die Sumerer diese Sterne zu einem Himmelsstier. Für sie diente das Sternbild hauptsächlich als Kalendermarkierung: Wenn der Stier in den Morgenstunden vor Sonnenaufgang damals rund um den Frühlingsanfang am Osthimmel erschien, war die Zeit für die Bestellung der Felder gekommen. Die Äcker wurden gepflügt, wobei man auf die Unterstützung von Rindern zählte. Praktisch auf der Erde und symbolisch am Himmel.
Die Wurzeln dieses Sternbilds reichen noch weiter zurück – in die Mythologien der frühen Hochkulturen. Erstmals erwähnt wird das Sternbild des Stiers (astronomischer bzw. lateinischer Name: "Taurus" oder auch "Centaurus") bereits stolze 3000 Jahre vor der Geburt Christus bei den Sumerern. Es ist eines der klassischen 48 Sternbilder aus dem späteren astronomischen Werk von Ptolemäus, einem Wissenschaftler und Astronom aus dem alten Griechenland.
Griechische Sage des Sternzeichens Stier
Zeus, der mächtigste Gott bei den Griechen, nahm gelegentlich die Gestalt eines Tieres an, um sich unauffällig einer Frau zu nähern, die sein Interesse geweckt hatte. Einmal verwandelte er sich in einen Stier und entführte die Königstochter Europa nach Kreta.
Die Tochter Europa gebar einen Sohn von Zeus, den sie Minos nannte. Minos wurde später zum König ernannt. In der Nähe seines Palastes befand sich ein Labyrinth, in dem ein furchterregendes Ungeheuer lebte, das sich von Menschenfleisch ernährte und als Minotaurus bekannt war. Minotaurus dürfte woh jedem ein Begriff sein.
Trotz zahlreicher Versuche von Kriegern, das Ungeheuer zu bezwingen, gelang es erst dem Helden Theseus, den mächtigen Minotaurus zu töten und das Labyrinth zu verlassen. Die Königstochter Ariadne half ihm dabei, indem sie ihm ein Wollknäuel gab, das er auf dem Weg hinein abwickelte. Dadurch fand er den Ausgang problemlos. Der Minotaurus wurde schließlich als das Sternbild Stier am Himmel verewigt.
Stier als chinesisches Sternzeichen?
In der chinesischen Astronomie erhielt der Sternhaufen der Plejaden den Namen Mao, der einen behaarten Kopf symbolisieren sollte. Die Herkunft dieser Behaarung bleibt unklar, möglicherweise leitet sie sich von der verschwommenen Erscheinung des Haufens ab. Die 18. Mondvilla trägt ebenfalls den Namen Mao. Der V-förmige Hyadenhaufen wurde als Bi bezeichnet und repräsentierte ein Netz mit einem langen Stiel zum Fangen von Tieren. Dies inspirierte auch den Namen der 19. Mondvilla. Alternativ wurde Bi als ein Regiment von Soldaten betrachtet, das die Grenzregionen bewachte, wobei Aldebaran als kommandierender General fungierte. Die Mondvillen Mao und Bi spielten eine bedeutende Rolle in astrologischen Überlieferungen.
Ein südlicher Stern der Hyaden, oft als Sigma Tauri identifiziert, trug den Namen Fuer und wies möglicherweise auf jemanden hin, der das Ohr des Kaisers hat oder einen Späher darstellt. Die Ekliptik zwischen den Plejaden und Hyaden beherbergte Tianjie, die "Himmelsstraße", bestehend aus Kappa und Omega Tauri, interpretiert als der Weg, den der Kaiser bei der Jagd benutzte. Der Stern 37 Tauri wurde als Yue, der Mondstern, bezeichnet, der den Beginn der Regenzeit in China signalisierte, wenn der Vollmond in Bi erschien.
Nördlich von Tianjie und Yue repräsentierten Chi und Psi Tauri zusammen mit anderen Sternen den Lishi, einen Wetzstein. Zeta Tauri, als Tianguan bekannt, repräsentierte ein Tor auf der Ekliptik, während Beta Tauri einer der fünf Wagen des Himmelskaisers Wuche war. Eine Linie von sechs Sternen, bekannt als Zhuwang, stellte die sechs Söhne des Kaisers dar.
Zwischen Zeta Tauri und den Hyaden repräsentierte Tiangao, bestehend aus Iota Tauri und anderen, einen Aussichtsturm für die Wetterbeobachtung. Südlich der Hyaden lag ein weiteres Sternbild namens Tianjie, das möglicherweise die Insignien des großen Jägers Shen repräsentierte. An der Grenze zwischen Taurus und Cetus befand sich Tianlin, bestehend aus vier Sternen, die ein Lagerhaus für Hirse oder Reis darstellten.
Allerdings wäre es sehr eintönig, wenn es das Sternzeichen Stier auch genauso in China geben würde. Denn dort gibt es weder den Stier, noch unsere anderen westlichen Sternzeichen im chinesischen Horoskop.
Auf der Suche nach einem ähnlichen Sternzeichen im chinesischen Horoskop wird man am ehesten beim "Tiger" fündig. Dieser ist dem Stier zwar nicht in körperlicher bzw. optischer Hinsicht ähnlich, aber beide Sternzeichen verfügen über die gleichen Eigenschaften.
Was ist typisch für einen Stier?
Der Stier ist ein guter Freund und Partner. Kein Wunder also, dass er sich gerne in der Gesellschaft seiner Freunde und Familie befindet. Aber nicht nur dort fühlt er sich wohl, sondern auch in der Natur, wo er gerne wandert. Er benötigt ein stabiles Umfeld in allen Lebensbereichen, wie in der Partnerschaft und im Beruf.
Was verärgert einen Stier-Geborenen?
Stier-Geborene zeigen ihren Ärger oft durch passiv-aggressives Verhalten. Darauf sollte sein Gegenüber am besten niemals eingehen, denn dieser Kampf wird nicht enden.
Was löst Aggressionen bei einem Stier-Geborenen aus?
Wie alle Rinder sind Stiere rot-farbenblind. Die Aggression resultiert daher nicht aus der Farbe Rot, sondern aus schnellen Bewegungen, die mit einem Tuch gemacht werden. Das Tier fühlt sich bedrängt und verteidigt sein Leben, weshalb es aggressiv wird. Die Farbe Rot wurde nur wegen der Dramatik für die Zuschauer gewählt. Ähnlich ist es auch bei Stier-Geborenen. Es gibt keinen besonderen Trigger für den Ausbruch der Aggression. Wenn sich der Stier-Geborene bedrängt fühlt, wird es anfangen sich zu verteidigen!
Was mag ein Stier-Geborener nicht?
Der Stier-Geborene ist für seine Bodenständigkeit bekannt. Man kann sich auf ihn verlassen. Allerdings gehören auch Sturheit und Eifersucht oft zu seinen Charaktereigenschaften. Sternzeichen, die ihre Freiheiten lieben, sind daher nicht die optimalen Partner für den Stier, darunter zum Beispiel der Schütze und der Löwe.
Ist ein Stier-Geborener wirklich so eifersüchtig?
Es gibt jedoch auch eine Kehrseite der Medaille: Stier-Geborene können schnell besitzergreifend sein, insbesondere in Beziehungen. Sie können es nicht ertragen, wenn ihr Partner mit einer anderen Person spricht, und empfinden sofort Neid, da sie nicht die gewünschte Aufmerksamkeit erhalten.
Können Stier-Geborene Gefühle zeigen?
Ein Stier-Geborener ist oft überfordert im Umgang mit seinen Emotionen. Das kommt daher, dass Stiere hauptsächlich Kopfmenschen sind, die gerne alles in geordneten Bahnen hätten. Sicherheit und Stabilität sind für einen Stier fundamentale Elemente eines geordneten Lebens.
Ist der Stier-Geborene gefühlskalt?
Die vermeintlich gefühlskalte Art von Stier-Geborenen ist oft eine schützende Fassade, da sie in Wirklichkeit sehr sensibel sind. Sie geben gerne einen starken Charakter vor, der nicht immer ihrer wahren Natur entspricht.
Ist ein Stier-Geborener ehrlich?
Stier-Geborene sind authentisch und ehrlich. Sie versuchen, ihr Leben auf eine Weise zu leben, die nicht auf ständigem Streben nach Höherem, Schnellerem oder Weiterem basiert.
Ist ein Stier-Geborener treu?
In der Liebe ist das Sternzeichen Stier treu und beständig, da es in seiner Beziehung schätzt, was es hat. Diese Eigenschaft ist in unserer schnelllebigen Zeit eher selten. Der Stier-Geborene schmiedet recht schnell konkrete Pläne füra die Zukunft.
Berechnung des chinesischen Sternzeichens
Wer vom normalen Sternzeichen her ein Stier ist, muss aber nicht unbedingt ein Tiger im chinesischen Horoskop sein! Hierzu ist im chinesischen Horoskop nicht Dein Geburtstag sondern nur Dein Geburtsjahr von Bedeutung.